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Lotz, Alex "Sander"




Interview mit Alex „Sander“ Lotz vom 13.08.12



Hallo Alex,

vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast:

 

Sander: Ja, kein Ding!

 


Seit wann hast du das erste mal eine Kamera in der Hand und wie kam es dazu?


Sander: 1994 kam mein Vater mit einer Videokamera nach Hause, die gleich nach ein paar Tagen direkt in meinen Besitz überging. Ich war so fasziniert davon, dass ich alles und jeden aufgenommen habe. Die ersten Kurzfilme wurden dann auch schon produziert, aber damals war es ja noch nicht für Privatpersonen möglich am Computer zu schneiden, geschweige denn Musik zu unterlegen. Ich habe dann direkt beim drehen geschnitten. Die zweite Technik war dann zu schneiden, wenn ich das Material auf VHS überspielt habe.
Mittlerweile muss man ja sagen, dass ohne Computer gar nichts mehr geht. Und umso später man geboren ist, umso mehr Luxus hat man, was den technischen Fortschritt angeht.



Wie kommst du immer auf die Ideen für deine Filme?

Sander: Das ist verschieden. Manchmal lass ich mich von anderen Filmen inspirieren (siehe "Angriff der Killerkacke") oder ich verwirkliche Ideen von Sachen, die ich schon immer mal machen wollte. Aber man wird ja auch hauptsächlich von seinem eigenen Film-Konsum geprägt. Und wenn eine Grundidee da ist, setzt sich dann alles wie ein Puzzle zusammen. Meistens schneide ich den Film dann schon im Kopf zusammen.



Hast du denn überhaupt noch einen Überblick, an wie vielen Projekten du „Hand“ angelegt hast?

Sander: Ich schon. Aber für Leute, die meine Arbeiten nicht kennen und einen Überblick haben wollen, gibt's ja auf meiner Website die Discography & Videography. Dort kann man dann chronologisch geordnet sehen, welche musikalischen und filmischen Projekte ich gemacht habe. Und wenn ich einmal sterbe, dann muss ALLES bei der Beerdigung gezeigt werden. Haha...



Welcher von deinen Filmen gefällt dir persönlich am besten und warum?

Sander: Das ist dann schon mein Zombie-Kurzfilm "Generation Mutation", weil dort am meisten Vorbereitung, Arbeit und Geld drin steckt. Aber im Grunde, gefallen sie mir alle, sonst würde ich sie nicht online stellen.




Wie bist du zu dem Spitznamen "Sander" gekommen?

In meinen Kindertagen hat mich meine Tante immer "Sander" genannt. Viele Jahre später hat ein Kumpel mich dann immer mit diesen Namen gerufen, nur halt englisch ausgesprochen (Sänder). Und so ist der Name dann geblieben.






Ist "Angriff der Killerkacke" eine Hommage an den "Blob"?

Sander: Auf jeden Fall. Aber auch die ganzen frühen schwarz/weiss Terror-Filme, waren Inspiration dafür, wie "Tarantula" oder "Das Ding aus dem Sumpf".




Hierzu soll es ja auch eine Fortsetzung geben, oder?

Sander: Das stimmt. "Die Rückkehr der Killerkacke" wird die Fortsetzung heissen und ist bereits online. Ein dritter Teil mit dem Namen "Die Rache der Killerkacke" ist auch schon geplant. Dazu wird es später auch eine "Killerkacke-Trilogie" DVD, mit allen 3 Kurzfilmen geben. Die kann man sich dann, wie auch schon "Generation Mutation", kostenlos auf meiner Website downloaden.



Wann kann man mit Teil 3 rechnen?

Das kann ich so genau noch nicht sagen. Aber auf jeden Fall in diesem Jahr. Wenn wir Story und Leute zusammen haben, werden wir es drehen.




Hast du dir schon überlegt einen Spielfilm zu machen?

Sander: Ja klar! Aber es ist schwer. Allein schon weil ich nicht die finanziellen Mittel habe, um mir besseres Equipment zu leisten.
Eine andere Sache ist, Schauspieler ranzubekommen. Alle Leute die man in meinen Kurzfilmen sieht, sind Freunde und Bekannte. Und das zu organisieren,
dass jeder Zeit hat, ist schon schwierig. Ein 90 Minuten Film ist ja nicht mal eben an einem Wochenende fertig gedreht. Ausserdem muss auch das Drehbuch stimmen, um den Zuschauer nicht zu langweilen. Und man braucht natürlich auch ein gut funktionierendes Team, wo jeder seine Aufgaben hat und sich nur darauf konzentrieren brauch. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das einfach nicht möglich.




Mit welchem Schauspieler oder Schauspielerin würdest du gerne ein mal zusammen drehen und warum?

Sander: Da ich ja vor, also auch hinter der Kamera stehe, splitte ich deine Frage einfach mal.
Vor der Kamera würde ich gern mit Corey Feldman, Edward Furlong oder David Faustino stehen. Das sind jetzt zwar nicht die besten Schauspieler der Welt, aber die Jungs sind in ihren Rollen immer authentisch. Ich glaube, mit denen hätte ich eine gute Chemie und man hätte viel Spass beim Dreh. Und was Regie führen angeht, würde ich gern mal mit Fred Dekker oder Brian Yuzna arbeiten. Hitchcock wäre auch nicht schlecht.



Du hast ja auch eine zeitlang Musik gemacht. Kannst du uns hierzu mehr erzählen?

Sander: Zwischen 2002 und 2007 hatte ich meine Band "Apple Pie". Wir hatten den 90er Jahre, Skatepunk/Pop-Punk Sound.
Einen guten Einblick dazu, bekommt man in meiner Dokumentation "Yummy Adventures In Hi-8". Dort wird die Geschichte von Apple Pie erzählt. Und man sieht wie viel Spass wir auf der Bühne hatten. Das Ganze ist irre witzig. Entertainment pur! Mein Ziel war und ist es, Leute zu entertainen. Egal ob damals mit Apple Pie oder mit meinen Filmen.





Du hattest damals auch ein Interview bei einem Radiosender und bei einer Zeitung. Hat dich das ein wenig stolz gemacht und wurdest du dadurch bekannter?

Sander: Stolz ja! Wenn Interesse an meiner, sagen wir mal, "Kunst" besteht, dann ist das immer cool. Aber spürbar bekannter bin ich dadurch nicht geworden. Davon bin ich aber auch nicht ausgegangen. Es hat aber die Promotion etwas unterstützt.



Warum machst du keine Musik mehr?

Sander: Musik mach ich schon noch hin und wieder. Nur nicht mehr in einer Band. Die letzte Solo-Scheibe die von mir veröffentlicht wurde, war letztes Jahr. Das war die "Boy Crazy" Double-EP, wo ich die letzten unveröffentlichten Apple Pie Songs, allein eingespielt habe.
Aber es wird sicherlich auch so bald mal wieder etwas musikalisches von mir geben.



Was sagst du über das Thema Zensur in Deutschland?

Sander: Das Thema würde jetzt den Rahmen sprengen. Ich sag nur soviel: Deutschland könnte mal so entspannt wie z.B. Österreich sein.



Was sind deine nächsten Projekte?

Sander: Es werden ein paar Specials folgen. Die "Killerkacke-Trilogie" wird ja, wie gesagt, auch noch abgeschlossen. Ende Oktober gibt es mein alljährliches "Halloween Special". Ausserdem plane ich seit Ewigkeiten, mich mal an einem Brickfilm zu probieren. Das wäre dann sozusagen die Lego-Verfilmung von John Sinclair's "Der unheimliche Bogenschütze". Aber das ist extrem zeitaufwendig. Dazu muss man im Stop-Motion Verfahren
mindestens 15 Bilder pro Sekunde machen. Wenn der Film dann 30 Minuten Länge hat, kann man sich ja ausrechnen wie viel Arbeit das ist.



Was reizt dich ausgerechnet einen Brickfilm zu machen?

Als Kind hab ich immer die Hörspiele von "John Sinclair" vom Tonstudio Braun, zum einschlafen gehört. Und gerade speziell die Folge "Der unheimliche Bogenschütze" hat mich fasziniert. Ich konnte mir alles ganz genau optisch vorstellen. Gerade bei Hörspielen ist ja die eigene Fantasie sehr gefragt. Und vor ein paar Jahren hab ich die John Sinclair Tapes wieder für mich entdeckt und hatte gleich, wie damals als Kind, die Geschichte in Bildern vor meinem geistigen Auge. Dann kam mir die Idee, das doch mal als Brickfilm umzusetzen. Als Fan von Lego hab ich eigentlich auch schon alle Sachen, die ich dafür brauche. Selbst 1994 hab ich schon mit Lego und der Videocamera experimentiert, indem ich meine eigene Stop-Motion-Technik hatte und ich immer "Aufnahme und Pause" gedrückt hab. Damals war das Wort "Brickfilm" ja noch gar nicht erfunden. Vielleicht stelle ich den kurzen Clip irgendwann mal, auf SanderMania Online.





 


Was sind derzeit so deine Lieblingsfilme?

Sander: Schwer zu sagen, weil es so viele gibt. Aber meine All-Time-Favorites sind auf jeden Fall "Zurück in die Zukunft", "True Romance", oder "Stand By Me". Im Horror-Bereich bin ich hauptsächlich Fan der 80er und Anfang 90er Filme, aber da kann ich mich nicht entscheiden. Aber auch die Klassiker wie der originale "Dracula", "Frankenstein" oder "Psycho" sind immer eine Session wert.


Was sagst du über SplatGore.de?

Sander: Ich find es cool, dass es solche Websites gibt. Vor allem auch weil der Independent und Amateur Bereich supportet wird. Denn sonst würden so viele Film-Perlen unentdeckt bleiben. Durch solche Seiten wird man auf Sachen, auch ausserhalb des Mainstreams, aufmerksam gemacht. Und das ist, meiner Meinung nach, auch sehr wichtig.



Dann bedanke ich mich vielmals für die netten Antworten und übergebe wie immer, das letzte Wort an unseren Gast:

Sander: Ich bin gespannt, ob es 2015 wirklich den ganzen Kram gibt, der in "Zurück in die Zukunft II" gezeigt wird...

 

www.sandermania.de

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